Restalkohol und MPU – Wann darf man wieder fahren?

VON dr. Fragen  - November 14, 2023

Restalkohol und MPU - Wann darf man wieder fahren?

Die Gefahren von Restalkohol

Restalkohol ist ein oft unterschätztes Risiko im Straßenverkehr. Promillewerte, die vom Vorabend stammen, sind häufig am nächsten Morgen noch nicht vollständig abgebaut. Dazu kommt, dass Übermüdung und die physischen Effekte eines Katers das Reaktionsvermögen zusätzlich beeinträchtigen können. Diese Beeinträchtigungen wirken sich negativ auf Verhalten, Wahrnehmung und Reaktionszeit aus und erhöhen das Unfallrisiko erheblich. Wer mit Restalkohol fährt, gefährdet nicht nur sich selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer und riskiert schwerwiegende Konsequenzen wie den Führerscheinverlust oder die Anordnung einer MPU.

Mythen über den Alkoholabbau

Es existieren viele Mythen darüber, wie man den Alkoholabbau beschleunigen kann. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass es keine Wundermittel gibt, die die Abbaurate von Alkohol im Körper erhöhen können. Weder Schlaf, kalte Duschen, ein reichhaltiges Frühstück, Kaffee noch Aspirin können diesen Prozess beschleunigen. Der Körper baut Alkohol mit einer durchschnittlichen Rate von etwa 0,1 Promille pro Stunde ab – und das hängt von individuellen Faktoren wie Konstitution, Größe und Gewicht ab.

Restalkoholberechnung für Männer

Nehmen wir das Beispiel eines Mannes, der 80 Kilogramm wiegt und über einen Zeitraum von fünf Stunden hinweg regelmäßig Alkohol konsumiert. Bei einem angenommenen durchschnittlichen Blutalkoholwert von 1,55 Promille um 01:00 Uhr nachts, könnte er am nächsten Morgen um 08:00 Uhr immer noch einen Restalkoholwert von 0,8 bis 1,0 Promille aufweisen. In einem solchen Zustand zu fahren, könnte zu einem mindestens einmonatigen Fahrverbot, Punkten in Flensburg und einem Bußgeld führen. Ein Unfall unter Alkoholeinfluss könnte noch gravierendere Folgen nach sich ziehen.

Restalkoholberechnung für Frauen

Bei Frauen ist die Situation ähnlich, allerdings mit dem Unterschied, dass Alkohol in der Regel langsamer abgebaut wird. Eine Frau, die 55 Kilogramm wiegt und dieselbe Menge Alkohol konsumiert, könnte am Ende des Abends einen Blutalkoholwert von 1,7 Promille erreichen. Am nächsten Morgen könnten immer noch zwischen 1,1 und 1,2 Promille im Blut sein. Erst gegen 16:00 Uhr könnte sie mit einem Wert von 0,3 Promille wieder fahren, unter der Voraussetzung, dass keine Fahrfehler begangen werden.

Orientierungswerte und individuelle Unterschiede

Es ist wichtig zu betonen, dass solche Berechnungen lediglich Orientierungswerte darstellen und von Person zu Person variieren können, da der menschliche Körper keine Maschine ist. Der Alkoholabbau ist individuell und hängt von zahlreichen Faktoren ab, wie etwa dem Konsum auf leeren Magen, Körpergröße, Alter, Geschlecht und der Häufigkeit des Alkoholkonsums.

Die Null-Promille-Grenze

Unabhängig von den individuellen Unterschieden bleibt die Null-Promille-Grenze für Fahranfänger in der Probezeit und Personen unter 21 Jahren bestehen.

Die Null-Promille-Grenze ist die sicherste Richtlinie, um keine Gefahr im Straßenverkehr darzustellen. Diese Regel soll insbesondere junge und unerfahrene Fahrer schützen und die Wahrscheinlichkeit von Unfällen durch Alkoholeinfluss reduzieren. Außerdem dient sie als klare juristische Grenze, die es den Behörden erleichtert, entsprechende Maßnahmen bei Verstößen zu ergreifen.

Fazit 

Es ist entscheidend, ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und nicht nur die eigenen Grenzen, sondern auch die gesetzlichen Bestimmungen zu beachten. Statt sich auf unsichere Berechnungen zu verlassen, ist es am besten, im Zweifel auf das Fahren komplett zu verzichten und alternative Transportmittel zu wählen. Dies gilt besonders, wenn man vorhat, Alkohol zu trinken. Nur so kann man sicherstellen, dass man weder sich selbst noch andere gefährdet. Letztlich ist es immer die sicherste Entscheidung, vollständig nüchtern zu fahren, um jegliches Risiko auszuschließen.

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